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Kathedrale von Lucca
Photo © Allan Parsons
Photo © Allan Parsons

Symbole, Legenden: Via Matildica del Volto Santo

Auf den Spuren der großen Markgräfin zwischen Volkstraditionen und Mysterien

Über die von üppigster Natur bedeckten Berge, Hügel und Täler der Garfagnana begeben wir uns auf Entdeckungsreise in die Gebiete von Mathilde von Canossa

Die Via Matildica del Volto Santo ist ein Wanderweg, der auf 285 Kilometern drei italienische Regionen (Lombardei, Emilia, Toskana) durchzieht, alle reich an Kultur, Traditionen, wunderschönen Landschaften und legendären Geschichten. Sie beginnt in Mantua und führt über Reggio Emilia bis nach Lucca.

In der Toskana stimmt ein Teil ihrer Strecke sowohl mit der berühmten Via Francigena als auch mit der Via del Volto Santo überein, insbesondere von Castelnuovo di Garfagnana bis zur Kathedrale San Martino in Lucca, wo der Volto Santo bewahrt wird, das Ziel der Wanderung. 

Inhalt
  • 1.
    Der Volto Santo
  • 2.
    Die Teufelsbrücke
  • 3.
    Die Symbole in der Stiftskirche San Cristoforo
  • 4.
    Der Monte Forato

Der Volto Santo

Volto Santo
Volto Santo - Credit: Lucca Turismo

Der Überlieferung nach wurde das hölzerne Kruzifix in Lucca, das seit dem Mittelalter in ganz Europa als eine der wichtigsten Reliquien des Christentums verehrt wird, nicht von Menschenhand geschaffen, sondern hat einen wundersamen Ursprung. Der nach dem Diakon Leobino benannten Legende nach wurde die Statue von dem Jünger Nikodemus angefertigt und gelangte dann auf einer „wundersamen Reise“ bis nach Lucca.

Nikodemus, der das Werk unbedingt vollbringen wollte, dazu jedoch nicht in der Lage war, betete um göttlichen Beistand und am nächsten Tag erschien das Antlitz des Herrn genau so gemeißelt, wie er es sich vorgestellt hatte, ein Wunder. Aus Angst, die Statue könnte von den Barbaren zerstört werden, vertraute er das Werk dem Meer an, das auf einem Schiff ohne Segel und Besatzung den Hafen von Luni in La Spezia erreichte. Einmal auf dem Festland angelangt und auf einen Ochsenkarren geladen, wäre es ein weiteres Mal durch göttlichen Willen nach Lucca gelangt.

Die Teufelsbrücke

Ponte della Maddalena oder Teufelsbrücke von Borgo a Mozzano
Ponte della Maddalena oder Teufelsbrücke von Borgo a Mozzano - Credit: Myrabella

Entlang des Weges trifft man auf den Spuren von Mathilde man auf zahlreiche Orte, die von alten Traditionen und Legenden durchdrungen sind. In Borgo Mozzano, dem Endpunkt der Etappe Nr. 10 der Via Matildica, erhebt sich die Ponte della Maddalena, die Brücke, die auf Geheiß von Mathilde von Canossa errichtet wurde, ehrfurchtgebietend über dem Fluss Serchio. Sie wird auch Teufelsbrücke genannt und ihr Ursprung ist von einer alten Legende umwoben.

Mit ihrer kennzeichnenden geschwungenen Bogenform wird sie, wie alle besonders kühnen Werke, von der Volkstradition dem Teufel zugeschrieben. Es heißt, dass der für das Projekt verantwortliche Baumeister aus Verzweiflung über die zahlreichen Verzögerungen bei der Fertigstellung den Teufel um Hilfe anrief. Als Gegenleistung für den sofortigen Bau der Brücke verlangte der Teufel den Besitz der Seele desjenigen, der die Brücke zuerst überquert hätte. 

Als die Vereinbarung getroffen und die Brücke gebaut war, bereute der Baumeister sein Versprechen und beschloss zusammen mit dem Pfarrer, die Vereinbarung einzulösen, indem ein Hund als erstes Lebewesen über die Brücke geschickt wurde. Der Teufel war außer sich, nahm den Hund und warf sich in den Fluss. Man sagt, dass manchmal der Hund in der Nähe der Brücke erscheint, der angeblich den Teufel darstellt, der immer noch auf der Suche nach der ihm versprochenen Seele ist.  

Die Symbole in der Stiftskirche San Cristoforo

Kathedrale von Barga
Kathedrale von Barga - Credit: Shutterstock / Claudio Giovanni Colombo

Auch Barga, eine der schönsten Ortschaften Italiens und Endpunkt der Etappe Nr. 9, ist von Mysterien und dunklen Geheimnissen durchdrungen, die alle mit der Stiftskirche San Cristoforo, der Kathedrale der Stadt, zusammenhängen. Im Türrahmen auf der rechten Seite des Haupttors befindet sich eine Gravur mit einer Reihe von lateinischen und griechischen Buchstaben und einigen dreimal wiederholten Symbolen. Niemandem ist es je gelungen, den Code der Gravur zu deuten und selbst berühmten Persönlichkeiten der Vergangenheit wie Karl V., Papst Paul III. und bedeutenden Gelehrten aller Zeiten hatten dabei nie Erfolg. 

Die obskuren Symbole der Stiftskirche San Cristoforo sind bis heute nicht entschlüsselt worden.

Der Monte Forato

Apuane monte forato
Apuane monte forato - Credit: Sailko

Im Randgebiet der Garfagnana an der Grenze zur Emilia-Romagna, ist das höchstgelegene bewohnte Dorf der Apenninkette, San Pellegrino in Alpe der Hüter einer anderen alten Legende über den Teufel.

Der heilige Pellegrino, Sohn des römischen Königs von Schottland, vollbrachte seit seiner Taufe Wunder und lehnte ein Leben in Reichtum ab, verzichtete sogar auf sein Königreich, um dem Glauben zu folgen. Er machte sich auf den Weg ins Heilige Land, eine Reise, auf der sich wundersame Dinge ereigneten, wie die Bekehrung einiger Räuber, denen er unterwegs begegnet war. Als er nach Italien zurückkehrte, wurde er vom Teufel in Versuchung geführt, worüber er sehr böse wurde und ihn so heftig ohrfeigte, dass er so stark gegen die apuanische Kette geschleudert wurde, dass er in einem Gebirgsrelief, dem bekannten Monte Forato, ein Loch hinterließ, das eine natürliche Höhle  darstellt, die vom Dorf San Pellegrino in Alpe aus deutlich sichtbar ist.

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