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Klause in Romena
Photo © Leonardo Romanelli
Photo © Leonardo Romanelli

Eine Entdeckungsreise auf den Spuren des Weines im Casentino

Von den Benediktinermönchen bis zu den heutigen Tagen

Ein Tal nördlich von Arezzo, in Richtung der Apenninen der Toskana und der Romagna in dem sich Schlösser, Klausen und Kloster abwechseln, nur eine Autostunde von Florenz entfernt: das Casentino, das sich durch Waldgebiete, Olivenhaine und Weinberge schlängelt. Über den Anbau von Saatgetreide hinaus war der Weinbau in der Vergangenheit in diesen ländlichen Gebieten, so wie im Rest der Toskana sehr verbreitet. Spuren dieses historischen Zeugnisses halten sich bis in unsere Zeit. 

Einsiedelei von Camaldoli
Einsiedelei von Camaldoli - Credit: Shutterstock / Buffy1982

Die Wiederentdeckung und Rückkehr des, aus dem 13. Jahrhundert stammenden, Weines der Benediktinermönche in Camaldoli, die über dem Gebet und der Meditation hinweg auch verschiedenen anderen Tätigkeiten, wie zum Beispiel der Landwirtschaft nachgingen, hat etwas fast schon fantastisches, war aber einzig und allein dank wissenschaftlicher Kriterien möglich. Die Forscher des Crea, dem spezialisierten Zentrum zur Aufbewahrung, Charakterisierung und Valorisierung der Weintraubengattungen, haben das Produkt, dank der Feststellung und der Wiedergewinnung von gut 21 autochthonen Gattungen, die noch in kleinen jahrhundertealten Weinanbaugebieten im Casentino anzufinden sind, vor wenigen Jahren wieder aufleben lassen. 

Wenn man einen fast tausendjährigen Zeitsprung macht und wieder in unsere Zeit gelangt, so findet man zwei Rebstöcke vor, welche spezifischere Eigenschaften besitzen und auch über das Tal hinaus verbreitet sind: der Morellone des Casentino, ein enger Verwandter des Sangiovese, der in anderen Gebieten der Toskana mit dem Namen Casentino vorzufinden ist, und der Moscato oder Moscatello aus Subbiano, der am Anfang des neunzehnten Jahrhunderts eingeführt und dann fallen gelassen wurde und heute wieder aufbewahrt wird, um Dessert-Weine zu erschaffen. Heute wird das Panorama der Weinerzeugung dieser Mikroregion, mit einer Fläche von fast 830 km², deren Höhe zwischen 260 und 1650 m.ü.M. variiert und nicht unbedingt für ihren Wein renommiert ist, von einer kreativen Verve durchzogen, die die besonderen Eigenschaften der produktiven landwirtschaftlichen Gemeinschaft aber, auf keinste Weise geschädigt hat. Im Gegenteil haben sich die Innovationen und die Einfuhren stufenweise zu einer Bereicherung und Variation des Themas strukturiert, was den biologischen Bestand der Region anbetrifft. So haben sich zur Orthodoxie und philologischer Treue Poggitondos, des Betriebes der ein Bollwerk in der Herstellung des Sangiovese im Casentino und aus Ornina darstellt, für dessen Weine nicht nur der Sangiovese, der Canaiolo, der Gilegiolo, der Pugnitello, die Rebsorten Malvasia Nera und Bianca und der Trebbiano, sondern die volle Bandbreite der typischen Rebstöcke der Toskana verwendet werden, einige Weinbauern hinzugesellt, die es gewagt haben, das Band der Tradition zu lösen, zu experimentieren, um in dieser Region ein fruchtbares Erdreich und mikroklimatische Bedingungen zu erörtern, die sich dazu eignen, „andere“ Weine herzustellen.  

Der Wald in Camaldoli
Der Wald in Camaldoli - Credit: Marta Mancini
Der Pinot Nero des Casentino
Der Pinot Nero des Casentino - Credit: Leonardo Romanelli

Dies ist der Fall des Landguts Civettaja und seines überaus berühmten Pinot Nero, einer der ersten in der Toskana, der die Bahn für diejenigen frei gemacht hat, die sich in der Associazione Appennino Toscano – Vignaioli di Pinot Nero (der Vereinigung der Toskanischen Apenninen - Weinbauern des Pinot Nero) vereinigt haben; des Syrah des Landguts Bellosguardo, des Merlot in Casina d’Agna. Aber auch des Arbostine, der vom Ökologen Federico Staderini in seinem Betrieb „Cuna“ angebaut und vor dem Verschwinden bewahrt wird, in dem dieser auch den Pinot Nero anbaut. 
Es handelt sich also um unterschiedliche Weine, welche nur das Anbaugebiet miteinander teilen. Eine hervorragende Mutter unterschiedlicher Kinder, die jedes Jahr auf der Ausstellung Gusto dei Guidi zusammenfassend vorgestellt werden, einer festlichen Gelegenheit zur Begegnung und zur Förderung, die jedes Jahr in der zweiten Augusthälfte in Poppi stattfindet. Die drei Tage des Festivals, das nach den alten Grafen Guidi, den mittelalterlichen Herrschaften von Poppi und eines guten Teils des Casentinos benannt wurde, belegt nicht nur die alte Tradition des „Vino Vermiglio” der Anhöhen des Casentino, der auf das 15. Jahrhundert zurückgeht und der von Macchiavelli, Lorenzo il Magnifico und Andrea Bacci zitiert und gelobt wurde – „die Gegend des Casentino ist für dessen Wein und für weitere Eigenschaften bekannt” – es zeugt auch von der Vitalität einer Gruppe von Winzern der Umgebung, die es geschafft hat das Schicksal eines Bereiches, der bis heute nicht dasselbe Glück und den Bekanntheitsgrad der Weine erlangt hat, die aus anderen Gebieten der Toskana stammen, positiv zu beeinflussen.

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