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Santuario della Santissima Annunziata, Pontremoli
Photo © Alessio Grazi
Photo © Alessio Grazi

Kirche Santissima Annunziata in Pontremoli

church
Religiöse Stätten

Ein überraschendes Gotteshaus mit zahlreichen versteckten Schätzen

An den Toren von Pontremoli erhebt sich eine mächtige Kirche, die der Heiligen Jungfrau geweiht ist. Das imposante Gebäude wirkt, ebenso wie das anliegende Kloster, beinahe ein wenig zu groß für den kleinen Ortsteil. In der Tat musste für seine Errichtung sogar ein kleiner Teil der Via Francigena verlegt werden, der mit einem besonders stimmungsvollen Wegabschnitt direkt hinter der Kirche vorbei nach Pontremoli führt. Der Legende nach nahm der Marienkult hier im Jahre 1470 seinen Anfang, als eine in einer Ädikula gemalte Jungfrau auf wundersamerweise zu einem Mädchen sprach. Daher errichtete man Ende des 15.Jh.s im Auftrag des Arztes Princivalle Villani eine Kirche um die Ädikula, an deren Errichtung zunächst der Florentiner Meister Biagio sowie anschließend Martino aus Lugano arbeiteten.

 

Santissima Annunziata, Lünette von Luca Cambiaso
Santissima Annunziata, Lünette von Luca Cambiaso

In dem einschiffigen Innenraum mit erhöhtem Presbyterium fällt sofort der prachtvolle Tempietto aus vielfarbigem Marmor (1527) ins Auge, welcher Andrea Sansovino zugeschrieben wird. Darin kann man die Anbetung der Könige von Luca Cambiaso bewundern, deren Lünette mit dem Motiv der Schöpfung über der Tür der Sakristei angebracht ist. Beugt man sich ins Innere hinein, kann man hinter einem kleinen Fenster auf der rechten Altarseite das Abbild aus der wunderbringenden Ädikula erkennen, mit der alles begann. In einer Nische hinter dem Tempietto befindet sich eine wunderschöne Statue des Hl. Augustinus, der von einigen Experten (unter ihnen der Kunstkritiker Vittorio Sgarbi) niemandem geringerem als Michelangelo zugeschrieben wird.

Santissima Annunziata, Pontremoli, Tempietto von Sansovino
Santissima Annunziata, Pontremoli, Tempietto von Sansovino - Credit: Alessio Grazi

Sehenswert ist auch die elegante Sakristei mit einem Deckenfresko von Francesco Natali, deren Schränke mit edlen Intarsien verziert sind. Vom Presbyterium aus gelangt man in zwei Kreuzgänge aus dem 15.Jh., die dem ehemaligen Augustinerkloster aus dem Jahr 1474 angehören. Auf dem kleinen Hügel neben der Via Francigena, direkt hinter der Kirche, wurde kürzlich eine kleine Einsiedelei entdeckt, die in den vergangenen Jahrhunderten als Klausur gedient hatte. Sie wird derzeit auf Initiative des rührigen Pfarrers der Kirche, Don Lorenzo, renoviert.