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Regionales Naturschutzgebiet von Lucciolabella
Photo © Barbara Ansel, Comuni Ambito Turistico Val d’Orcia
Photo © Barbara Ansel, Comuni Ambito Turistico Val d’Orcia

Regionales Naturschutzgebiet von Lucciolabella

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Naturattraktionen

Ein Schutzgebiet im Val d'Orcia, einer Landschaft, die zum Weltkulturerbe gehört, ein Lebensraum seltener Vögel und einer überwiegend endemischen Vegetation

Das regionale Naturschutzgebiet von Lucciolabella ist eines der Schutzgebiete des UNESCO-Welterbes des Val d'Orcia. Das 1996 eingerichtete Schutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von 1148 Hektar südöstlich von Pienza, grenzt an die Gemeindegebiete von Castiglione d'Orcia und Radicofani und stellt die östliche Grenze des größeren Gebiets der Crete Senesi dar.

Das im Westen durch das Flussbett des Orcia begrenzte Schutzgebiet von Lucciolabella zeichnet sich durch das Vorhandensein von Schluchten an den südlichen Rändern und vor allem durch „biancane“ aus: diese erosiven Formen des Lehmbodens erscheinen als karge Hügel und verdanken ihren Namen der weißlichen Farbe, die sie unter der Sonne annehmen, was auf die mineralischen Eigenschaften des Bodens zurückzuführen ist. 

Naturschutzgebiet Lucciolabella
Naturschutzgebiet Lucciolabella - Credit: John Weiss (CC BY-NC-ND 2.0)

Die im Schutzgebiet wachsende Vegetation besteht aus widerstandsfähigen Arten, die auf trockenen, salzhaltigen und erosionsgefährdeten Böden gedeihen. Hier findet man zahlreiche Büsche von Artemisia Cretacea, einer endemischen aromatischen Pflanze mit grünblauen Blättern, die auch „Wermut der Crete“ genannt wird, sowie die Jacquin-Schwarzwurzel und verschiedene Grasarten, darunter den Sichel-Dünnschwanz, den Gekrümmten Dünnschwanz und Strand-Gerste. Im Flussbett des Orcia wachsen auch Strohblume und Etruskisches Heiligenkraut, eine endemische Art, die nur in wenigen Gebieten Mittelitaliens vorkommt.

Im Schutzgebiet von Lucciolabella sind zahlreiche Vogelarten zu Hause, darunter einige seltene und schwer zu entdeckende Arten wie der Lannerfalke (Falco biarmicus) und der Triel (Burhinus oedicnemus): Letzterer ist ein dämmerungs- und nachtaktiver Vogel, der seinen natürlichen Nistplatz an den felsigen Ufern des Flusses Orcia findet. Im gesamten Gebiet kann man die Wiesenweihe, den Schlangenadler und Arten wie den Neuntöter, den Schwarzstirnwürger sowie den Rotkopfwürger beobachten. Darüber hinaus wird das Schutzgebiet von der Blauracke und verschiedenen Lerchenarten wie der Heidelerche, der Haubenlerche und der Calandrella besucht.

Eines der Hauptmerkmale des Schutzgebiets ist der Lehmboden, ein Erbe eines prähistorischen Meeres, das das Gebiet im Pliozän vor etwa 5 Millionen Jahren bedeckte und in dem noch zahlreiche Meeresfossilien erhalten sind. Hier wurden 2003 die Überreste einer Stenella, eines Meeressäugers, der vor mehr als vier Millionen Jahren lebte, gefunden: der bisher vollständigste Fund der Welt.

Das Naturschutzgebiet von Lucciolabella ist von einem Netz von Wanderwegen durchzogen, zu denen auch die CAI-Wege gehören, die hier als für Wanderer geeignet gekennzeichnet sind.